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Parodontitis und Osteoporose

Die auch als Knochenschwund bezeichnete Osteoporose betrifft das gesamte Skelett der Betroffenen. Bis zum 30. Lebensjahr baut jeder Mensch Knochenmasse auf. Doch zur Lebensmitte hin werden die Knochen schwächer, da sich die Zellen der Knochenmasse nicht erneuern. Die Risikofaktoren für die Entstehung von Osteoporose sind im Allgemeinen Bewegungsmangel, eine ungesunde Ernährung, ein zu geringes Körpergewicht und Rauchen.

Fehlender Mineralgehalt erhöht Risiko für Parodontitis

Da die Knochensubstanz im Körper reduziert wird, werden auch die Zähne in Mitleidenschaft gezogen. Infolge des fehlenden Mineralgehaltes erhöht sich das Risiko für eine Parodontitis. Sie kann auch einen Abbau des Kieferknochens verursachen. Dadurch büßen die Zähne ihren festen Halt ein. Es droht Zahnverlust. Mit der Osteoporose kann sich zudem die Bakteriendichte im Mundraum verändern: Entzündungen werden gefördert und das klinische Bild der Parodontitis wird verstärkt.

Die beste Prävention gegen Osteoporose im Kiefer beruht auf gesunder Ernährung, ausreichend Bewegung und einer optimalen Mundhygiene. Eine Parodontitis sollten Sie im Frühstadium behandeln lassen und die Behandlung so lange fortführen, bis die bakterielle Entzündung abgeklungen ist.

Wichtige Schlüsselbausteine sind die K-Vitamine (K1 und K2) zur Senkung des Osteoporose-Risikos. Das Vitamin K1 ist ausreichend in frischem Gemüse vorhanden, während Vitamin K2, das zu weiten Teilen nicht über die Nahrung aufgenommen, im Körper von Darmbakterien hergestellt wird. Studien legen den Schluss nahe, dass eine gesunde Darmflora einen signifikanten Beitrag zu einer ausreichenden Versorgung mit Vitamin K2 leistet. Vitamin K2 ist in Lebensmitteln nur in geringen Dosen vorhanden, z. B. in Gänseleber, Hartkäse und Weichkäse. Zu diesem Parameter bietet Ihr Labor die Untersuchung der entsprechenden Blut-Parameter wie Vitamin K1 (α-Phyllochinon), Vitamin K2 oder auch Vitamin D an.

Für die Entwicklung einer Osteoporose gibt es neben den ernährungsbedingten Ursachen auch orientierende Hinweise für eine genetische Komponente. Dazu gehören z. B. die Untersuchung der folgenden Gene: Vitamin-D-Rezeptor-Gen, Kollagen 1A1-Gen aber auch das Primäre Laktoseintoleranz-Gen.

Wechselwirkung mit Medikamenten

Viele Osteoporose-Patient*innen erhalten zur Behandlung Ihrer Erkrankung Bisphosphonate. Diese Wirkstoffe hemmen den Knochenabbau im Körper, indem sie den Knochenstoffwechsel verlangsamen.Dadurch verringern Bisphosphonate das Risiko für Oberschenkelhals- und Wirbelbrüche. Auf den Kieferknochen jedoch können sie eine schwächende Wirkung entwickeln – das Knochengewebe im Kiefer stirbt ab und der Knochenstoffwechsel wird so beeinflusst, dass eine effektive körpereigene Abwehr gegen Infektionen im Kieferknochen reduziert oder ganz unterbunden wird.

Wer an einer Osteoporose leidet und/oder Bisphosphonate einnimmt, sollte seine Zahnärztin bzw. seinen Zahnarzt darüber informieren. Diese stimmen dann mit Ihnen die geeignete zahnmedizinische Vorsorge und Behandlung ab.

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