Isolierte PTT-Verlängerung

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat in ihrer Reihe „Empfehlungen zur Labordiagnostik“ eine neue Ausgabe zur Bestimmung der isolierten partiellen Thromboplastinzeit (PTT) veröffentlicht.

Diese Empfehlungen zur Labordiagnostik sollen die Praxen bei der Basisdiagnostik der isolierten PTT-Verlängerung unterstützen, die auf eine Gerinnungsstörung hinweisen kann.

Die neuen Empfehlungen beinhalten verschiedene Ablaufschemata zur Stufendiagnostik sowohl für asymptomatische Patient*innen als auch für solche mit Thrombose- oder Blutungsneigung. Darüber hinaus werden wichtige allgemeine Handlungsempfehlungen zur Blutentnahme sowie alle relevanten Laborparameter beschrieben.

Die PTT ist ein globaler Suchtest für Störungen des Blutgerinnungssystems. Er wird sowohl in der Gerinnungsdiagnostik als auch zur Therapieüberwachung bei der Gabe von Antikoagulantien eingesetzt. Gemessen wird die Zeit von der Zugabe eines PTT-Reagenzes bis zum Eintreten der Blutgerinnung. Der Test erfasst die Aktivität aller Gerinnungsfaktoren mit Ausnahme der Faktoren VII und XIII und ist besonders sensitiv für die Faktoren VIII, IX, XI, XII sowie für Präkallikrein und High Molecular Weight Kininogen.

Gerinnungsstörungen können sich durch milde Symptome wie Nasenbluten oder verstärkte Menstruationsblutungen bemerkbar machen, aber auch schwere bis lebensbedrohliche Ausmaße annehmen. Bei Verdacht auf eine Gerinnungsstörung wird neben der PTT auch der Quick-Test durchgeführt. Eine isolierte PTT-Verlängerung liegt vor, wenn trotz eines unauffälligen Quick-Wertes eine pathologische Verlängerung der PTT festgestellt wird. Da die PTT-Messung von zahlreichen Faktoren und Einflussgrößen abhängt, ist die Einhaltung der empfohlenen Präanalytik maßgeblich für eine korrekte Diagnosestellung.