Dramatischer Anstieg der Fallzahlen von Dengue-Fieber in Deutschland

Dengue-Fieber ist eine akut fieberhafte Erkrankung, die in den Tropen und Teilen der Subtropen endemisch ist.

Die Infektion wird durch einen von vier bekannten Serotypen des Dengue-Virus verursacht. Die überwiegende Mehrheit der gemeldeten Fälle ist weiterhin reiseassoziiert, ist also auf Expositionen in Gebieten zurückzuführen, in denen Dengue-Fieber endemisch ist. 

Die ersten 17 Wochen des Jahres 2024 zeigten eine deutliche Zunahme der Fallzahlen in Deutschland: Mit 737 an das Robert Koch-Institut übermittelten Fällen wurde ein Zuwachs von 324% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (174 Fälle) verzeichnet (1).  

Die Mehrheit der Fälle ist weiterhin auf Reisen nach Asien zurückzuführen. Besonders hervorzuheben sind beliebte Fernreiseziele wie Thailand und Indonesien, hier vor allem Bali. Aber auch die Zahl der Erkrankten, die sich vor Erkrankungsbeginn in Brasilien oder auf Guadeloupe und Martinique aufgehalten haben, ist stark angestiegen. Im Gegensatz zum drastischen Anstieg der Dengue-Fieber-Fälle blieben die Fallzahlen anderer reiseassoziierter Virusinfektionen, die durch Mücken übertragen werden, wie das Zika- oder das Chikungunya-Virus, im selben Zeitraum relativ stabil.  

Insbesondere Erkrankungen durch das Chikungunya- und das Zika-Virus sind von Dengue-Fieber schwer zu unterscheiden. Alle drei Erkrankungen gehen typischerweise mit Symptomen wie plötzlichem hohem Fieber, Hautausschlag sowie mit starken Kopf-, Muskel-, Gelenk- und/oder Knochenschmerzen einher. Daher sind eine sorgfältige Anamnese, insbesondere in Bezug auf kürzliche Reisen in Endemiegebiete, und der labordiagnostische Nachweis von Dengue-Virus-RNA, Dengue-NS1-Antigen oder IgM- und IgG-Antikörpern von großer Bedeutung.

Lachmann R, Frank C: Starker Anstieg der Denguefieber-Meldefallzahlen in den ersten Monaten 2024. Epid Bull 2024;20/21:3-8. Doi: 10.25646/12101 
https://edoc.rki.de/bitstream/handle/176904/11659/EB-20-21-2024-Dengue-Neu.pdf?sequence=1&isAllowed=y