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Nationaler Lakritztag am 12. April

Die Pflanze Glycyrrhizia glabra liefert das Süßholz zur Herstellung von Lakritz.

Bereits in der traditionellen chinesischen Medizin ist Glycyrrhizia glabra als essentieller pflanzlicher Wirkstoff Bestandteil vieler Formulierungen, die zur Behandlung von verschiedensten Beschwerden eingesetzt werden. Insbesondere bei Erkrankungen des Respirationstraktes und des Gastrointestinaltraktes setzt man auch in Europa auf das ‚Hausmittel‘ Lakritz.

Die moderne Phytochemie untersucht die verschiedenen Inhaltstoffe und deren Derivate, denen z.T. anti-entzündliche, anti-cancerogene und anti-bakterielle Eigenschaften zugeschrieben werden.

Allerdings ist der Konsum von Lakritz auch kritisch zu sehen. Das im Süßholz enthaltene Glycyrrhizin führt zu einer Hypokaliämie und dadurch zu einem erhöhten Blutdruck. (Wirkmechanismus siehe unten)

In einigen Ländern wird aus diesem Grund Schwangeren der Verzicht auf Lakritz empfohlen.

Leider lassen sich keine verlässlichen Mengenangaben hinsichtich eines kritischen Lakritzkonsums machen. Dazu schwankt der Anteil von Süßholz im Lakritz, aber auch der Anteil von Glycyrrhizin im Süßholz zu stark - der Gehalt an Glycyrrhizin ist nicht kennzeichnungspflichtig.

Empfehlungen zu Höchstmengen schwanken zwischen 25 und 100 g Lakritz pro Tag und liegen damit mutmaßlich deutlich unter dem Konsum eines passionierten Lakritzfans.

Wirkmechanismus:

Glycyrrhizin hemmt das Enzym 11-ß-Hydroxysteroid-Dehydrogenase 2. Dieses Enzym wandelt das aktive Hormon Cortisol und das weniger aktive Cortison um.

Wenn sich Cortisol anreichert, entfaltet das Cortisol mineralocortikoide Wirkung: da Cortisol und Aldosteron Steoidhormone sind und sich die Strukturformeln nur gering unterscheiden, bindet Cortisol, wenn es in höheren Konzentrationen vorliegt, auch an den Aldosteron-Rezeptor, wodurch es in der Zelle zu einer Aldosteron-Wirkung kommt. In den Nierentubuluszellen wird dadurch vermehrt Natrium rückresorbiert und Kalium sezerniert.

Als Folge zeigt die Labordiagnostik eine Hypokaliämie, was zum Auftreten einer Hypertonie und weiterer Pathologien führt, die sich vom entstandenen elektrophysiologischen Ungleichgewicht ableiten lassen.

Wahab et al. (2021), Glycyrrhiza glabra (Licorice): A Comprehensive Review on its Phytochemistry, Biological Activity, Clinical Evidence and Toxicology, Plant 10;2751

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