Suchterkrankungen erkennen, Therapieerfolge dokumentieren

Bei der Diagnostik von Suchterkrankung kann die Laboranalytik einen objektiven Hinweis geben. Da das Konsumverhalten und die missbrauchten Substanzen allerdings oft unbekannt sind, ist ein möglichst großes analytisches Nachweisfenster anzustreben.

Auch in der ambulanten und stationären Suchttherapie spielt das toxikologische Drogen- und Medikamentenscreening eine wichtige Rolle. So lässt sich etwa der Therapieerfolg dokumentieren oder ein Beikonsum sowie Neukonsum frühzeitig erkennen.

Wir beraten Sie persönlich. Unsere Toxikologen erreichen Sie direkt unter:

T. +49 4152 803-460
toxikologie(at)ladr.de

Welche Substanzen werden untersucht?

Diese Substanzgruppen können wir nachweisen: 

Stimulanzien

  • Amphetamine und synthetische Amphetamine
  • Cathinone
  • Kokain
  • MDEA (Ecstasy)

Sedativa und Hypnotika

  • Benzodiazepine
  • Barbiturate
  • Gabapentinoide (Pregabalin)
  • GHB
  • Z-Substanzen
  • Alkohol

Opiate und Opioide

  • Buprenorphin
  • Methadon
  • Opiate (Morphin)
  • U-47700
  • Fentanyl
  • Loperamid
  • weitere Opioide

Cannabinoide

  • THC

Synthetische Cannabinoide

Diese und weitere Substanzen finden Sie auch in unseren LADR Leistungsverzeichnis A-Z

Welches Probenmaterial ist in der Suchtmedizin geeignet?

Je nach konkreter Fragestellung lassen sich Betäubungsmittel in Urin, Blut, Kapillarblut, Speichel, Haaren sowie Stoff und Pulver nachweisen. Da sich Urinproben unkompliziert gewinnen lassen und die Substanzen darin relativ lange nachweisbar sind, eignen sie sich für die meisten Fragestellungen. Um Manipulationen auszuschließen, müssen Urinproben allerdings unter Aufsicht genommen werden, was wiederum personalintensiv und für die Beteiligten unangenehm sein kann.

Auf Wunsch kann mittels Wangenabstrich ein genetisches Profil erstellt werden, das die sichere Zuordnung der Urinprobe zur Person ermöglicht.

Bei der Entnahme von Blut, Kapillarblut und Speichel ist Manipulation praktisch ausgeschlossen.

Für quantitative Bestimmungen während der Suchtherapie sollte Serum oder Kapillarblut verwendet werden. Der Nachweis von Abbauprodukten des Substituts dokumentiert die Compliance des Patienten.

Bei der Verwendung von Haarproben ist zu beachten, dass eine externe Kontamination zu unklaren Befunden führen kann. Stoff- oder Pulverproben können nähere Hinweise über die missbrauchte Substanz vor allem bei neuen psychotropen Substanzen (NPS) liefern.

Drogenanalyse aus Kapillarblut oder Speichel

Drogenanalyse aus Urin

Wie läuft ein Drogenscreening ab?

Unser Drogenscreening erfolgt in drei Schritten:

  1. Untersuchung auf Probenmanipulation:
    Im Urin wird standardmäßig Kreatinin bestimmt. Bei Verdacht seitens des Einsenders auf Probenmanipulation, bei auffälligem Geruch oder ungewöhnlicher Farbe in der Präanalytik erfolgen weitere Untersuchungen, etwa auf Nitrit, Chromate, Bleichmittel und Glutaraldehyd. Die Probenzuordnung kann über das genetische Profil erfolgen.
  2. Screening:  
    Die wichtigsten Drogen und Medikamente können schnell und mit hoher Empfindlichkeit mit Immunoassays nachgewiesen werden. Im Vergleich mit Teststreifen (Stix) sind Immunoassays 2- bis 6-mal empfindlicher, liefern quantitative Ergebnisse und unterliegen einer ständigen Qualitätskontrolle. Per Massenspektrometrie werden Proben beispielsweise auf Opioide, Z-Substanzen und synthetische Cannabinoide getestet.
  3. Bestätigungsanalytik:
    Positive Ergebnisse werden durch eine zusätzliche Chromatographie oder Massenspektroskopie abgesichert. Häufig kommt die Liquidchromatographie-Massenspektometrie/Massenspektometrie (LC-MS/MS) zum Einsatz, ein sehr modernes und hochsensibles Analyseverfahren.

Was Einsender noch wissen sollten

Das Screening von Urinproben mit dem Immunoassay wird möglichst am Tag des Probeneingangs durchgeführt. Bei positivem Befund erfolgt die Bestätigungsanalytik in der Regel am Folgetag. Forensische Urinproben werden in der Regel innerhalb einer Woche befundet. Die Untersuchung von Kapillarblut und Speichel dauert etwa zwei Werktage, von Serum drei bis vier Tage und von Haarproben etwa zwei Wochen.

Eilige Proben müssen als  „CITO-Probe“ gekennzeichnet werden. Bitte teilen Sie uns mit, bis wann der Befund benötigt wird, und geben Fax- und Telefonnummer an. Teilbefunde können vorab per Fax oder DFÜ übermittelt oder über die LADR LabApp eingesehen werden.

Alle Proben werden drei Wochen lang aufbewahrt, um gegebenenfalls weitere Analysen durchführen zu können.

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