Hepatitis-A-Virus (HAV)

HAV ist ein sehr widerstandsfähiges Virus, das durch Schmierinfektion oder Lebensmittel übertragen wird. Fulminante Verläufe kommen selten vor, chronische Verläufe sind nicht beschrieben.

Diagnostik

Bereits der Krankheitsverdacht einer akuten Virushepatitis ist nach IfSG an das zuständige Gesundheitsamt zu melden!

Indikation

Labor-Diagnostik

Hinweis

V.a. Infektion

Anti-HAV-IgM/ IgG (Serum)
PCR (Stuhl)

Antikörper sind bei Auftreten der ersten Symptome schon nachweisbar. Der HAV-RNA-Nachweis beweist eine frische Infektion und die Infektiösität.

Überprüfung der Immunität

Anti-HAV (Serum)

IgM-Ak können auch nach Impfung für kurze Zeit nachweisbar sein.

Übertragung

Übertragung fäkal-oral durch Kontakt- oder Schmierinfektion, kontaminierte Lebensmittel (besonders Muscheln, Austern und mit Fäkalien gedüngtes Gemüse)/ Wasser/ Gebrauchsgegenstände

Therapie

  • Eine spezifische Therapie existiert nicht.
  • Alkoholkarenz, Bettruhe, symptomatische Therapie.

Immunität

Eine durchgemachte Infektion hinterlässt lebenslange Immunität.

Meldepflicht

  • Es besteht eine Arztmeldepflicht nach IfSG bei Verdacht, Erkrankung und Tod an akuter Virushepatitis (an das zuständige Gesundheitsamt).
  • Für den Nachweis von HAV (indirekt oder direkt) besteht eine Labormeldepflicht.

Impfempfehlungen

Indikationsimpfung (siehe auch Link zu den Impfseiten der STIKO) für:

  • Reisende in Gebiete mit hoher Hepatitis-A-Prävalenz (Tropen, Mittelmeerraum, Osteuropa)
  • Personen mit substitutionspflichtiger Hämophilie
  • Personen in psychiatrischen Einrichtungen oder vergleichbaren Fürsorgeeinrichtungen für Zerebralgeschädigte oder Verhaltensgestörte
  • Personen, die an einer chronischen Leberkrankheit (auch chron. Krankheiten mit Leberbeteiligung) leiden und keine HAV-Antikörper besitzen
  • Für Personen mit erhöhtem beruflichem Risiko (z.B. Kanalarbeiter, Laborpersonal)

Eine postexpositionelle Impfung/ Riegelungsimpfung ist für Personen mit aktuellem Kontakt zu Hepatitis-A-Erkrankten möglich. Die postexpositionelle Immunisierung kann den Ausbruch der Erkrankung jedoch nicht in allen Fällen verhindern! Schützende Antikörper sind bei den meisten Geimpften 12 bis 15 Tage nach der ersten Impfdosis vorhanden.

Hinweis: Kombinationsimpfung mit Hepatitis B oder Typhus möglich!

Mehr Infos: 

LADR-Analyse
RKI-Ratgeber: HAV
Referenz-/ Konsiliarlabor
Impfseiten HAV (STIKO)
Impfstoffe (PEI)

Sie haben Fragen?
T: 04152 803-216
Fax: 04152 803-369
E-Mail: infektionen(at)ladr.de